Joachim Maier

Leseprobe

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Für meine Eltern.
Mit großem Respekt verbeuge ich mich vor meinen Eltern.
Indem ich meine Geschichte erzähle, gewähre ich auch
tiefe, oft sehr schmerzliche Einblicke in Teile der Geschichte
meiner Eltern. Dass ich dies hier offen darstelle, macht nur
dann Sinn, wenn Du lieber Leser erkennst, dass niemand
perfekt ist und alles sein darf. Die einzige Frage ist nur
was du aus den Erfahrungen Deines Lebens machst.

Über den Autor

Joachim Maier wurde 1973 in Egg im österreichischen
Bregenzerwald geboren. Als ältester Sohn einer über
Jahrzehnte hinweg depressiven Mutter und eines über-
ehrgeizigen Vaters macht er sich im Alter von sechzehn
Jahren, nach der Trennung seiner Eltern, auf den Weg
seines eigenen Lebens. Er löst sich innerlich vollends von
seinem Elternhaus und definiert seine Prinzipien basierend
auf den Erfahrungen eines, zu dieser Zeit, desolaten
Familienlebens. Getrieben vom Wunsch nach einer eigenen, glücklichen Familie definiert er für sich folgenden Leitsatz:
„Ich werde ein guter Vater und Ehemann in einer glücklichen Familie sein, der ausreichend Zeit zuhause verbringt, bei gleichzeitigem finanziellem und beruflichem Erfolg.“

Als er jedoch fünfzehn Jahre später, ohne sein Ziel erreicht zu
haben,erschöpft zusammenbricht, muss er erkennen, dass er
trotz ehrenwerter Zielsetzungen gescheitert war. Das war der Startpunkt für seine Suche nach dem roten Faden des Glücks.
In MEIN ROTER FADEN DES GLÜCKS erzählt er seine Geschichte
und vermittelt seine Erkenntnisse über die Weisheiten des Lebens.
Heute ist Joachim glücklich verheiratet und hat seinen roten Faden
des Glücks gefunden. Er gibt sein Wissen in Form von Beratungen,
Vorträgen und Büchern weiter und bezeichnet sich als einen Wegbereiter der neuen Zeit.

Vorwort

1. Juni 2020
Nach unzähligen Anläufen fühlt es sich heute richtig an, mein erstes
Buch über mein Leben und meine Erfahrungen zu schreiben. In zahlreichen Tagebuchauszügen erzähle ich euch über meine tatsächlichen Gefühle während meiner Reise durch mein Leben. Heute denke ich teilweise ganz anders über die erlebten Situationen und deren Zusammenhänge, dennoch möchte ich euch meinen Weg aus der damaligen Sicht aufzeigen, um euch besser an meinem wahren Weg teilhaben zu lassen. Dieses Buch handelt von meiner jugendlichen Kraft, aber auch von der gleichzeitigen Unwissenheit, dem Schwinden der jugendlichen Physis und dem damit einhergehenden geistigen Erwachungsprozess. Dieser Erwachungsprozess war zu einem großen Teil von meinen
Eltern geprägt. Sie möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen,
da ich in meinen jungen Jahren, in meinem Kampf mit mir selbst,
sehr hart mit ihnen ins Gericht gegangen bin und sie für vieles sehr
hart verurteilt habe. Heute liebe ich meine Eltern sehr, da ich anhand ihrer Geschichte die Zusammenhänge meines Lebens erkennen durfte. Danke an euch von ganzem Herzen. Ich bin sehr dankbar, auf meinem Weg die Liebe zu mir selbst gefunden zu haben und möchte euch an diesem Weg gerne teilhaben lassen.
In Liebe zu euch
Joachim

Einleitung

In diesem Buch nehme ich euch mit auf meine Reise, die auf
meinen zwölf Seelentagebüchern basiert. Eine Reise, die
spannender nicht sein könnte, denn sie ist voll des wahren
Lebens. Es würde mich freuen, wenn vielleicht Teile daraus
auch zu eurer Reise werden könnten. Eine Reise in andere
Welten. Eine Reise in scheinbar Unwirkliches und doch so Reales. Spannend, unwirklich und doch wirklich, manchmal beängstigend, aber auf jeden Fall abenteuerlich. Voll des Lebens, voll der
Wahrheit und voll der Gefühle – aber nur, wenn ihr euch darauf einlasst und diese Reise wirklich mit ganzem Herzen, mit jeder
Faser von euch gehen wollt. Diese Reise ist so abenteuerlich und spannend, dass ihr irgendwann nicht mehr genug davon
bekommen werdet, diese Reise zu leben.
Losgelöst sein von so vielem, was wir heute als die Wahrheit bezeichnen und was ihr dann erreicht habt, ist etwas, das euch niemand mehr nehmen kann, euer ganzes Leben lang.

FREIHEIT

TEIL I
Das Märchen
der Anderswelt

Die Anderswelt ist vielleicht realer als du denkst

Vorab erzähle ich euch das Märchen der ANDERSWELT. In dieser
Anderswelt ist alles anders, wunderbar anders. Alles ist möglich,
alles erlaubt, und möglicherweise ist am Ende eure heutige Realität
eine andere. Märchen und Realität verschwimmen mehr und mehr
und plötzlich erreichen wir einen Punkt, an dem wir nicht mehr
unterscheiden können und auch nicht mehr wollen. Diesem Punkt,
oder eigentlich ist es gar kein Punkt, werden wir in vielen kleinen
Schritten näherkommen. Auf unserem gemeinsamen Weg werden
wir viele Meilensteine erreichen und manchmal wird es uns vorkommen, als ob wir hier schon einmal waren, aber in der Anderswelt gibt es keine Zeit. Wunderbar. In einem Märchen ist alles erlaubt, also lassen wir mal eines weg.

ZEIT

 

Ohne die Zeit

In der Anderswelt gibt es keine Zeit. Anstelle der Zeit gibt es nur das
JETZT. Es gibt keine Vergangenheit und es gibt keine Zukunft. Es gibt immer nur das JETZT, und in diesem JETZT wiederum gibt es nur die Gefühle, welche gerade JETZT da sind. Egal wodurch diese auch immer ausgelöst sein mögen. Sie sind JETZT da und deshalb dürfen sie auch da sein. Es ist egal, ob diese mit einer vermeintlich schlechten Erfahrung aus der Vergangenheit zusammenhängen oder mit Ängsten, welche die Zukunft betreffen. Das ist alles egal. „Warum das egal ist?“ Frage ich nochmals. Weil es uns keinen Nutzen bringt, wenn wir frei nach vorne wollen. Wir wollen wieder FREI NACH VORNE in eine goldene Zukunft. Voller Zufriedenheit, voller Freude, voller Gelassenheit und voller bedingungsloser Liebe; und dazu ist es unumgänglich, von nun an nur noch mit dem JETZT zu arbeiten.

 

Eintritt in die Anderswelt

In der märchenhaften Anderswelt gibt es keine ZEIT. Es gibt hier
auch nichts, das nicht da sein darf. Alles darf sein! Alles! Jede
Person, jede Situation, jedes Thema, aber vor allem darf jedes
Gefühl hier sein. Und wenn alles hier sein darf, so hat auch alles
ohne Vorurteil das Recht, hier zu sein. Es darf Liebe hier sein. Es
darf Zweifel hier sein. Ängste dürfen hier sein. Unsicherheit darf
hier sein. Geringer Selbstwert darf hier sein. Geringe Eigenliebe
darf hier sein. Bis hierher ist alles noch ziemlich einfach. Aber
wie sieht es mit Hass aus? Darf das Gefühl von Hass hier sein?
Darf wirklich ALLES hier sein? Die Anderswelt kennt kein
Bewerten. In der Anderswelt erhält ALLES, was da ist, seine Berechtigung. Alles, was da ist, darf da sein und ist uneinge-
schränkt gut für uns.

Ob etwas gut oder schlecht für uns ist, entscheidet sich erst
nach unserer Bewertung. Wenn wir aber offen bleiben, ohne
zu bewerten, werden wir die Tore zur Anderswelt ganz weit aufstoßen.

In der Anderswelt ist alles nur ein Spiel

In der Anderswelt ist alles erlaubt. Ohne Grenzen. Es gibt keine Grenzen. Nicht einmal die gesamte Vorstellungskraft ist aus-
reichend, um die Grenzen der Anderswelt zu beschreiben. Alles erlaubt – nichts verboten – alles darf sein. Der Böse darf der Böse
sein, der Gute der Gute, der Rebell darf der Rebell sein, das Falsche darf da sein wie auch das Richtige. Kein Bewerten – kein Verur-
teilen – alles darf da sein und es hat einen Sinn, dass es, genau in diesem Moment, da ist. In der Anderswelt spielt das Theaterstück
des Lebens. Eines? Nein, alle! Jeder hat sein eigenes Theaterstück
mit seiner eigenen Person in der Hauptrolle. In diesem Theater-
stück gibt es viele Nebendarsteller. Der eine spielt den vermeint-
lich Guten, der andere den vermeintlich Bösen, ein Weiterer spielt
den Tod, wieder ein anderer steht für eine Krankheit oder eine unglückliche Liebesbeziehung. Das Theaterstück des Lebens hat
viele Darsteller in unterschiedlichsten Rollen.
In der Anderswelt hat jeder seinen eigenen Regisseur, der sich sehr
gut überlegt hat, was er uns vorspielen lassen möchte. Aber wenn
wir ein Theaterstück ansehen, sind wir auf den Darsteller des Bösen
nach dem Stück sauer? Oder verdient er vielleicht sogar Lob, weil
er sehr gut war in seiner Rolle? Umso klarer er uns den Inhalt
seiner Rolle vorspielen konnte, umso besser sehen wir ihn, obwohl
er den Bösen gespielt hat. Das Ziel des Schauspielers ist es, seine
Rolle so gut als möglich zu spielen, um die gewünschte Reaktion in
uns auszulösen. Je mehr er in uns auslöst, desto besser hat er seine Aufgabe erledigt. Wir bedanken uns sogar bei ihm für seine gute Leistung, den Bösen für uns zu spielen.

Die Gesetze der Anderswelt

Die Anderswelt tickt anders. Hier gibt es eigene Spielregeln, die
nichts mit den Regeln der heutigen Gesellschaft zu tun haben. Diese
Regeln sind zu einhundert Prozent auf uns ausgerichtet. Diese
Regeln sollen zu einhundert Prozent Gutes tun. Diese Regeln sind
zu einhundert Prozent für uns da, um uns an den Ort zu führen, an dem wir uns entwickeln können. Entwicklung, um frei zu werden.
FREIHEIT für alle Menschen.

Gesetz eins
Es gibt das THEATERSTÜCK DES LEBENS. Es lehrt uns: Alles darf
da sein. Es lehrt uns, dass alles OHNE VORURTEIL da sein darf. Es
lehrt uns, dass FORSCHEN besser ist als zu BEWERTEN und zu
VERURTEILEN. Es lehrt uns, was der wirkliche Sinn des Lebens ist,
nämlich, die bedingungslose Liebe wieder zu erlernen.

Gesetz zwei
UNSERE GEFÜHLE sind der Schlüssel zum Erfolg. Sie sind der
Schlüssel zu allem Wissen, das wir heute und morgen und für alle
Zeit brauchen. In unseren Gefühlen liegt unsere Wahrheit und auch
die Wahrheit für alles und von allem.

Gesetz drei
Die HOFFNUNG ist die Wirklichkeit von morgen. Die Hoffnung ist
unser Zugpferd in schweren Zeiten und zugleich ist sie die Basis für
eine wundervolle Zukunft. Sie hilft uns, das JETZT zuzulassen, anzunehmen und oft auch auszuhalten. Die Hoffnung ist immer positiv, sie ist immer nach vorne gerichtet. Sie ist immer gut. Die Hoffnung ist wie der Engel an unserer Seite. Sie gibt uns die Kraft in den Momenten, in welchen es so wichtig ist, stark zu bleiben, vertrauen zu können, dass alles immer zu unserem Besten geschieht.

Gesetz vier
Der GLAUBE an etwas Größeres. Nenne es, wie du willst, aber
glaube daran. Nenne es Universum, nenne es das Leben, nenne es
die Engel oder nenne es einfach so, wie es ist: Gott Anmerkung: An dieser Stelle ist es unbedingt notwendig, das Thema mit Gott richtig
zu verstehen, denn nichts wurde in unserer Geschichte mehr vergewaltigt als der Begriff Gott. Gott ist in uns und Gott ist in allem. Er ist unsere Intuition. Er ist immer da und hat uns doch den freien Willen gegeben. Er ist immer da, wird uns aber immer selbst
machen lassen. Wenn du seine Unterstützung nützen möchtest, so
ist es gut. Wenn nicht, dann ist es auch gut. Es ist deine Entscheid-
ung.

Gesetz fünf
Wenn wir schon über Gott sprechen, so ist es sehr wichtig, das
Prinzip des FREIEN WILLENS zu erwähnen. Gott hat uns den
freien Willen geschenkt, um uns erkennen zu lassen, dass wir Schöpfer sind. Neben all der Hoffnung und all dem Glauben sind
doch wir selbst es, die unsere Umwelt und Zukunft und unser gesamtes Leben formen. Ja, mit den Hilfsmitteln des Glaubens
und der Hoffnung und eben mit der Selbstverantwortung des
freien Willens.

GLAUBE – HOFFNUNG – FREIER WILLE

 

TEIL II
Meine Reise

Meine Brust brennt

„Mitten in der Nacht wache ich auf. Ich habe Schmerzen, meine
Brust brennt. Ich setze mich an die Bettkante und halte beide
Hände an mein Herz. Meine Brust verkrampft und das Atmen
fällt mir schwer. Es ist still in unserem Schlafzimmer. Du schläfst
auf der anderen Seite unseres Noch-Ehebettes. Ich bin allein. Gemeinsam einsam. Ich habe es übertrieben, mir zu viel zugemutet. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende. Wir schreiben das Jahr 2005, ich bin 32 Jahre alt und habe Angst, in den nächsten fünf Minuten zu sterben.“

Meine Welt bricht zusammen

Tagebucheintrag Februar 1989
„Ich bin gerade sechzehn Jahre alt geworden und die Welt scheißt
mich
an. Meine Eltern streiten seit Monaten, Tag und Nacht und das
in einer
Art und Weise, die mein Bild einer einigermaßen heilen
Familie in Grund
und Boden stampft. Ich hasse meinen Vater für
das, was er meiner Mutter
antut und wie er mit ihr umgeht. Ich
hasse meine Mutter für das, was sie
sich gefallen lässt und nicht
mehr Eigenliebe in sich trägt.

„Mutter, jag ihn zum Teufel“, schreit es aus mir…

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© 2024 Joachim Maier

Thema von Anders Norén